Geschenke zum Valentinstag
Oxytocin – warum wir keine Geschenke zum Valentinstag wollen!
Bald ist es wieder so weit, der Valentinstag steht vor der Tür. Viele feiern ihn mit teuren Geschenken für ihre:n Partner:in und nehmen sich für diesen Tag extra Zeit. Natürlich spricht auch grundsätzlich nichts dagegen, doch was an den restlichen 364 Tagen im Jahr eine innige und stabile Partnerschaft überhaupt erst ermöglicht, ist ein interessantes Hormon namens Oxytocin.
Oft wird es als Kuschelhormon, Treuehormon, Gebär- oder Stillhormon bezeichnet, doch keine der Bezeichnungen wird seiner Wirkung auch nur annähernd gerecht.
Den Ruf als typisches „Frauenhormon“ hat Oxytocin auf alle Fälle zu unrecht. Auch Männer produzieren es und die Auswirkungen sind ganz schön spannend. In einer Studie konnte beispielsweise gezeigt werden, dass bei Männern denen vorher Oxytocin verabreicht wurde das Belohnungssystem im Gehirn beim Anblick ihrer Partnerinnen stärker angeregt war als bei jenen Männern, die kein Oxytocin erhalten hatten. Außerdem empfanden die „Oxytocin-Männer“ ihre Liebste auch attraktiver als fremde Frauen.**
An dieser Stelle möchte ich gleich anmerken, dass Expert:innen von diversen im Internet angepriesenen Oxytocin-Sprays und anderen Präparaten abraten. Die Anwendung oder Einnahme führt nicht automatisch zu einer guten Beziehung und außerdem kann auch nicht überprüft werden, was in den Mittelchen überhaupt wirklich enthalten ist.
Wie kommen wir nun aber an das Liebeshormon?
Eigentlich ist es ganz einfach – Oxytocin-Neuronen werden dann aktiviert, wenn körperliche Berührungen stattfinden. Händchenhalten, Sex, Küssen, Streicheln,…all das sorgt dafür, dass wir uns gut fühlen mit der/dem Partner:in.
Das Oxytocin steigert die Lust und sorgt bei einem Orgasmus für ein Gefühl von tiefer Verbundenheit. Wenn daraus auch noch ein Kind entsteht, kommt es bei der Geburt und beim Stillen wieder zum Einsatz und sorgt auch hier für eine starke Bindung mit dem Neugeborenen. Oxytocin wirkt allgemein prosozial spielt auch eine Rolle bei Themen wie Monogamie und elterlichem Verhalten.
Das ist aber bei Weitem noch nicht alles, was der Superstoff kann. Mal abgesehen davon, dass es uns hilft Vertrauen in andere Menschen aufzubauen und die Paarbindung zu stärken fand man fand heraus, dass Oxytocin sowohl Stress reduziert als auch angstlösend wirkt. Zudem dämpft es auch noch Aggressionen und macht uns empathisch.
Wenn man das alles haben kann, wer will da noch ein Valentinsgeschenk?
Viel lieber will ich dieses Oxytocin haben! All die schönen Gefühle, die wir mit unserem Lieblingsmenschen erleben, werden von davon beeinflusst und gesteuert. Also wünsche ich mir heuer Oxytocin und werde es auch selber verschenken.
Der Plan ist ein gemeinsames Abendessen, ganz egal ob zu Hause oder im Restaurant. Der Abend startet mit einer liebevollen Umarmung und/oder einem Kuss und zwischen den Gängen wird dann über dem Tisch Händchen gehalten. Später gehen wir Arm in Arm nach Hause oder auf die Couch und dann werden wir den Abend zärtlich (oder auch wild, Hauptsache es sind Berührungen involviert) ausklingen lassen.
Der Plan ist jetzt vielleicht ein wenig übertrieben, but you get the idea! 😉
Macht euch also einen schönen Valentinstag, aber macht euch auch die restlichen Tage im Jahr schön, ganz unkompliziert und garantiert effektiv!
Man darf auch innerhalb der Partnerschaft nie vergessen – consent is King! In einer harmonischen Beziehung besteht eine permanente Kommunikation und die Grenzen werden immer klar benannt und respektiert.
**Die Studie wurde nur mit heterosexuellen Paaren durchgeführt
AutorinChristina Gumpinger |